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Stijl DesignMarkt: Klimbim, Fashion und Ulala!

Nachtkonsum, Mädchenflohmarkt, Holy Shit Shopping – gefühlt öffnet inzwischen an jedem Wochenende in irgendeiner Großstadt Deutschlands ein Markt seine Pforten, der seinen Fokus auf selbst gemachte Mode, Accessoires und Deko setzt. So traf ich am 25. Oktober auf dem Stijl DesignMarkt im Boui Boui Bilk auf viele Nachwuchsdesigner, kleine Labels und junge Kreative aus Berlin, Köln, Düsseldorf und weiteren Ecken der Republik.

Erstaunlicherweise fand ich hier jedoch nicht den ständig gleichen KlimBim- und Schischi-Kram. Neben etlichen Accessoires und Kleidung in trendigen Farben und Formen traf ich auf Künstler und Designer, die mir bisher nicht bekannt waren, was die Stijl aus meiner Sicht von anderen Design- und Kreativ-Märkten unterscheidet.

Entsprechend bepackt verließ ich nach einigen Stunden die Bilker Hallen. So gingen eine Kette von Haute Kuki & die Markise, ein Postkarte „Der Verführer“ von Wolfgang Philippi, ein „Angry Monkey“ Hoodie von Ill Hill, ein Ring von Zimtgrün und ein Cardboard Stencil „Kultur D’Amour“ von Philip Stahl in meinen Besitz über. Futterqueen Britta hat sich gleich vier seiner Motive gesichert, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Philip verewigt Helge Schneider, Salvador Dalí und hübsche Mädels auf Pappe, Holz und alten LPs. Gerne realisiert der Streetartist auch Auftragsarbeit nach freien Material- und Motivwunsch des Kunden. Wer sich ein Bild von seiner Arbeit machen möchte, kann sich alle bisher entstandenen Werke in der Galerie „Pieces of the City“ ansehen.

Handmade Statement!

Ebenso gut gefallen hat mir die „Handmade Statement Jewelery“ – feinster DIY-Schmuck von GUDBLING. Die Berliner Designerin setzt in ihrer Kollektion Ideen um, die ich auf Pinterest seit geraumer Zeit fleißig sammle, bisher jedoch noch nicht umsetzen konnte: Christine Hornicke schafft aus handelsüblichen Ketten und Muttern aus dem Baumarkt, Stoffresten und Perlen Schmuckstücke, die jedes noch so einfallsloses Outfit aufpeppt.

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Wer sich selbst an eigenem Schmuck versuchen möchte, der konnte diesen „Mädchentraum“ auf der Stijl direkt wahr werden lassen. Denn anders als bei den reinen „Konsummärkten“ konnten die Besucher hier ihrer kreativen Ader freien Lauf lassen: Neben Nähworkshops fand sich in der großen Halle eine „DIY-Äktschn“-Ecke von DaWanda. Auch meine Schwester und ich versuchten aus Lederimitat ein feines Schmuckstück zu fertigen. Leider ohne Erfolg. Der ganze Rummel mit BumBum-Beats ließ uns nicht zur Ruhe kommen, um unser handwerkliches Geschick in die Tat umzusetzen.  Die präsentierten Ideen haben uns auf jeden Fall gefallen und sind für die nächsten DIY-Stunde in den eigenen vier Wänden abgespeichert.

Designprodukte und Möbel, Kleidung abseits des Mainstreams, handgemachte Accessoires, Paperware und vieles mehr: Auf dem Stijl DesignMarkt findest du seit 2009 handverlesene junge Kreative und kleine Labels, die in ganz Deutschland zum Schauen, Stöbern und Shoppen einladen!
Starts: 10/25/2014 11:00 pm
Ends: 10/26/2014
Düsseldorf-Bilk
DE

Auch in München, Nürnberg, Freiburg, Maiz, Bremen, Leipzig

 

RecycleArt: Porträts aus Müll und anderen Reststoffen

Porträtieren mit Kohle oder Grafit ist ja sooooo 1980! Im 21. Jahrhundert liefert die Menschheit so viel Müll, aus dem sich wunderbare Abbilder konstruieren lassen, wie spätestens 2010 der Dokumentarfilm „Waste Land“ zeigte. Mit Kamera unterm Arm begleitete Lucy Walker Vik Muniz, der gezielt Mülldeponien in der Nähe von Rio de Janeiro aufsuchte, um gemeinsam mit den Müllsammlern Kunstwerke zu schaffen. Die Basis für die Motive bildeten Fotoaufnahmen der Müllsammler selbst. Jedoch wurden die Bilder nicht mit Pinsel und Farbe umgesetzt, sondern mit Altmetallen, Altkleidern, Plastik und weitere Dingen, die Vik in den Müllbergen Brasiliens finden konnte. Regisseurin Walker wollte mit ihrer Dokumentation nicht nur dem Publikum ein atemberaubenden Kunstprojekt präsentieren, vielmehr die Zuschauer für die Lebenssituation der Müllsammler zu sensibilisieren. Sehenswert!

Porträt Beethoven von Iri5Ebenso sehenswert finde ich die Werke von Erika Iris Simmons, auch bekannt als iri5. Hier passt Material genauso perfekt zum Motiv wie in den Werken von Muniz: Iri5 hat 2010 bekannte Musikidole aus Magnetbändern alter Musikkassetten (s. Fotogalerie oben) reproduziert. Tapes sind jedoch nicht das einzige Material mit dem die Künstlerin werkelt. So werden auch Notenblätter mit einem Skalpell zu einem Abbild Beethovens zurecht geschnibbelt.

Selbstporträt von Mary Ellen Croteau Selbstporträt von Mary Ellen Croteau aus Verschlusskappen von Plastikflaschen, via demilked.

 

Weniger mit Müll, mehr mit Naturalien gestaltet Hong Yi aka Red ihre Porträts. Seit 2012 das Video des taiwanesischen Popstars Jay Chou durchs Netz schoss, indem Red eine Leinwand sprichwörtlich durch den Kaffee zieht, sieht man regelmäßig Werke von Red. Mal gestaltet sie kleine Landschaften aus Gemüse, drückt die Farbe mit einem Basketball auf die Leinwand oder porträtiert Jackie Chan aus 64.000 Essstäbchen.

Müll ist gekommen, um zu bleiben.

Ob Schrauben oder Nägel, CDs oder Puzzleteile – immer häufige wird über wunderbare Porträts aus Materialien, für die sonst niemand mehr Verwendung findet berichtet. Falls du ein solches Kunstwerk entdeckt hast, freue ich mich über jeden sachdienlichen Hinweis via Pinterest oder als Kommentar unter diesem Beiträg.

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Anmerkungen zur Fotogalerie
Nagelporträt von Kumi Yamashita
Filmmotiv von Waste Land (Wer ihn noch nicht kennt, gucken, gucken, gucken!)
Magnetband-Portät John Lennon von iri5

Bastelanleitung: Glasdeckel mit Sammelfiguren

Nein, ich spiele nicht mehr mit Puppen. Von Homer und Krusty kann ich mich trotzdem nicht trennen. Daher landen die beiden Simpsons Sammelfiguren nicht etwa im Müll, stattdessen schmücken die goldigen Charaktere ab sofort zwei Glasdeckel im Gewürzregal. Wie man alte Sammelfiguren, Matchbox-Autos oder sonstige Kleinigkeiten aus dem Ü-Ei in nur wenigen Schritten veredelt und „neues Leben“ einhaucht, erkläre ich in dieser Bastelanleitung.

Die vollständige Bastelanleitung „Homer Simpsons – Spiced up“ findest du in einer Grafik auf meinem Pinterest Board „Up- and Recycling, DIY“. Viel Erfolg beim Pimpen!

Prachtvoller Auftritt für Homer Simpson im Gewürzregal

Material: Sammelfigur, Gewürzglas mit Deckel, goldener Sprühlack, Sekundenkleber, feines Schleifpapier

  1. Grundreinigung und Veredelung: Löse den Deckel von dem Gewürzglas und stelle das Glas erst einmal beiseite. Bevor die Sammelfigur und der Glasdeckel mit goldenem Sprühlack veredelt werden, müssen sie mit etwas Spülmittel und warmen Wasser von Staub und Fetten befreit werden. Danach gründlich abtrocknen. Damit der Lack besser auf dem Deckel haften bleibt, habe ich die Oberfläche mit feinem Schleifpapier vorbehandelt und danach mit einem Tuch abgestaubt. Anschließend habe ich Krusty und Homer sowie die Deckel von allen Seiten mit goldenem Sprühlack besprüht. Falls der Lack nicht sofort an allen Stelle haften bleibt, können Deckel und Figuren ein weiteres Mal besprüht werden. Hier empfehle ich rund eine halbe Stunde zu warten, bis die erste Schicht getrocknet ist. Sonst läuft die goldene Suppe von der Figur und es bilden sich gegebenenfalls hässliche Sprühnasen.
    Erster Schritt
  2. Frische Luft und Kleber: Nach dem zweiten Sprühvorgang sollten die Simpsons erst einmal an die frische Luft um ordentlich durchzutrocknen. Ich habe den Beiden eine Nacht auf dem Balkon gegönnt. Am nächsten Tag folgt dann das glanzvolle Finale: Sekundenkleber gleichmäßig auf den Füßen der Figuren verteilen, paar Sekunden warte …
    Besprühte Figuren trocknen
  3. Figur bekommt Boden unter den Füßen: … dann werden Krusty und Homer zentriert  auf einem mit Goldlack besprühtem Deckel fixiert. Paar Minuten abwarten, trocknen lassen und …
    Goldener Homer auf Deckel

FERTIG!

Nähanleitung: Denim-Bag der Marke Eigenbau

In diesem Tutorial zeige ich, wie man aus zwei alten Jeanshosen und einem alten Gürtel in knapp einer Stunde einen nagelneuen Umhängebeutel fertigt.

Bevor es jedoch ans Werk geht, wird der obere Hosenteil ab Schritt abgeschnitten, so dass insgesamt vier Hosenbeine übrig bleiben. Die einzelnen Hosenbeine werden an einer Naht längs aufgeschnitten, so dass zum Schluss vier Stoffstücken vor dir liegen hast. Alle Schritte der Nähanleitung „Denim Bag der Marke Eigenbau“ findest du in einer Grafik auf meinem Pinterest Board „DIY Fashion, Accessory & Style“ zum Versenden oder Repinnen. Und nun: Viel Spaß beim Nähen!

Nur wenige Schritte mit zum Jeansbeutel

  1. Der Beutelboden: Zeichne mit einem möglichst großen Teller einen Kreis auf ein Jeansstück (linke Stoffseite) und schneide den Kreis entlang der gezeichnete Linie aus.Foto Schritt 1-3
  2. Die Beutelseiten: Um die Breite der Beutelseitenteile zu bestimmen, wird der Umfang des ausgeschnittenen Kreises benötigt. Der Umfang lässt sich entweder durch Abmessen des Tellerrandes oder ganz einfach (jaja, Geometrie, damals, Mathe!) mit der Formel U= Durchmesser * Pi berechnen. In meinem Beispiel ergibt sich ein Umfang von 78,5 cm. Da ich meinen Beutel aus vier Hosenbeine nähe und demnach vier Seitenteile benötige, teile ich den Umfang entsprechend durch vier. So ergibt sich eine Breite der Beutelseitenteile von 19,625 cm.Ohne Nahtzugabe wird es ein wenig eng, daher zeichne ich die Seitenteile mit einer Breite von 21,5 cm auf die Jeansbeine. Bei der Länge der Beutelseitenteile schau ich ganz einfach, was maximal möglich ist. Bei meiner Jeansgröße lassen sich vier Seitenteile von 47 x 21,5 cm zuschneiden. Damit ich nicht jedes Mal aufs Neue das Lineal anlegen muss, habe ich ein Teil mit dem Maß 47 x 21,5 cm zugeschnitten und insgesamt dreimal auf den Jeansstoff kopiert.Übertragen und Zuschneiden der SeitenteileInsgesamt liegen nun fünf zugeschnittene Teile aus Jeansstoff vor mir: ein Kreis und vier gleich große Seitenteile.
  3. Der Außenbeutel: Die Seitenteile jetzt nach einander, stets rechts auf rechts an der Länge nach abstecken und steppen, so dass ein Schlauch entsteht (1 cm Nahtzugabe beachten).
    Foto des Jeansbeutels
  4. Der Jeansbeutel (außen): Den Schlauch auf links wenden und den Kreis anstecken. Auch hier liegen die Stoffseiten der beiden Teile wieder rechts auf rechts. Danach die Nähte dämpfen und den Außenbeutel wenden.
    Innenteil genäht
  5. Der Innenbeutel (Futter): Aus einem weiteren Stoff habe ich den Innenbeutel bzw. das Futter des Jeansbeutels genäht (Bilder 1-12 wiederholen).
    Innenbeutel analog nähen
  6. Beutel und Futter: Damit die Beutelteile zum Schluss korrekt übereinander liegen, muss ein Beutel auf link (in meinem Beispiel der Außenbeutel) und ein Beutelteil auf rechts (Futter) liegen. anschließen werden die Teile rechts auf rechts über- bzw. einander gelegt. In meinem Beispiel liegt so das Futter in dem Außenbeutel. Anschließend mit Nadeln rundherum abstecken und bis auf ca. 10 cm steppen. Nach dem Nähen den Beutel durch das Loch wenden.
    Futter und Außenteil verbinden
  7. Nach dem Wenden das Futter nach innen legen und die noch offene Naht nach innen legen, mit Nadeln fixieren und anschließend dämpfen. Zum Schluss entweder mit einer Zwillingsnadel absteppen und mit in einem Abstand von rund 0.5 cm zweimal drumherum nähen. Fertig ist der Beutel.
    Beutel wenden und nähen
  8. Denim-Bag zum Umhängen: Damit aus dem Beutel ein handlicher Umhängetasche wird, habe ich jeweils in der Mitte eines Jeansstreifens mit 4 cm Abstand zur Öfffnung des Beutels, sowie an der Nahtkante jeweils eine goldene Öse gestanzt (insgesamt acht). Als Kordel habe ich einen alten gewebten Gürtel zerpflückt, geflochten, durchgezogen und an den Enden verknotet.
    Stanzmaterial

Das war es auch schon! Falls es nicht auf Anhieb klappt, kannst du mir hier gerne direkt deine Frage hinterlasse. Ich meld mich.

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