Seit dem 19. Oktober 2017 läuft Der Schneemann in den deutschen Kinos und endlich finde auch ich Gelegenheit den Film zu sehen, bevor er wieder aus den Programmkinos verschwunden ist. Was durchaus mal vorkommt … Habe ich es doch tatsächlich geschafft, bis heute keine Filmrezension oder ähnlichen Spoiler zu lesen. Strike! Die Story ist mir nicht neu und in der Regel ist das Buch besser. Dennoch will ich nicht voreingenommen im Kinosaal sitzen.
Seit ich im Winter 2015 den ersten Harry Hole von Jo Nesbø in den Fingern hatte, verschlang ich nach und nach alle weiteren. Und Der Schneemann zählt für mich zu einem der besten Krimis der Serie. Wie das Urteil über die Verfilmung ausfallen wird, werde ich in Kürze berichten. Froh bin ich jetzt allerdings schon, dass die Wahl des Hauptdarstellers auf Michael Fassbender und nicht auf irgendeinen aalglatten Hollywood-Star gefallen ist – wobei mein Favorit Edward Norton gewesen wäre.
Also Popcorn raus und bis später!
Wir haben uns den Film in einem der schönsten Filmhäuser Kölns angesehen, im Residenz (astor Film Lounge) am Kaiser-Wilhelm Ring.
Das Urteil
Was soll ich sagen: Schade.
Was die Harry Hole-Reihe ausmacht, kam in dem Film leider viel zu kurz: Tiefgang und die verdammt gut ausgearbeitete Charaktere. Besonders bei der Hauptperson Hole fehlten mir gewisse Feinheiten, die ihn ausmachen. Harry ist ein wahnsinnig guter Ermittler, dessen Privatleben aufgrund seiner Liebe zum Job und leider auch zum Alkohol droht zusammenzubrechen. Irgendwie ein kleines, sympathisches Arschloch, dass mit seiner Intelligenz und Erfahrung überzeugt.
Schöne Bilder, wenig Atmosphäre
Vielleicht hätte man sich vor der Produktion mit den Machern von The Killing unterhalten sollen. Eine – meiner Meinung nach –sehr gelungene US-amerikanische Krimiserie (Netflix), die den skandinavischen Stil sehr gut getroffen hat, was ich in „Der Schneemann“ sehr vermisst habe.