Zum ersten Mal in seinem Leben begibt sich Billy auf einen Ausflug in die große, weite Welt. Hier begegnet er den unterschiedlichsten Insekten. Das eine hat tolle schwarze Punkte, ein anderes wunderbare Flügel, ein weiteres ein prächtiges Geweih. Scheinbar hat jedes Insekt etwas Besonderes. Und warum hat Billy kein Geweih? Warum hat er kein gepunktetes Kleid und warum kann Billy nicht fliegen?
Die Erkenntnis, dass Billy scheinbar nichts tolles hat, betrübt den kleinen Käfer sehr. Bis er schließlich einem kurzbeinigen Käfer begegnet. Der kleine Käfer ist total begeistert von Billys langen Bambusbeinen und schildert Billy, welche Vorteile solch lange Beine haben. Diesen war sich Billy bis zu der Begegnung mit dem kleinen Käfer noch nicht bewusst. Stolzen Hauptes setzt Billy seinen Ausflug fort und kehrt zufrieden nach Hause zurück.
Zuerst hatte ich den Eindruck, das Buch könnte für meinen knapp 4-jährigen Sohn ein wenig „zu simpel“ sein. Die Problematik vom Anderssein finde ich jedoch total spannend und gerade Klein- und Vorschulkinder neigen ja dazu, sich mit anderen zu vergleichen: Warum können andere Kinder bereits so gut malen? Warum sind sie stärker als ich? Warum hat es was, was ich nicht habe. Diese Fragen stellt mir mein Sohn nahezu täglich. In dem Buch von Erhard Dietl akzeptiert sich die Hauptfigur Billy schließlich so, wie die Natur ihn geschaffen hat und entdeckt die Besonderheiten seines Körpers, die Vorteile seiner langen, staksigen Bambusbeine. Mit der Erkenntnis, dass er zwar nicht alles hat und dennoch etwas Besonderes ist, kehrt er selbstbewusst zu seinen Eltern zurück.