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RecycleArt: Porträts aus Müll und anderen Reststoffen

Porträtieren mit Kohle oder Grafit ist ja sooooo 1980! Im 21. Jahrhundert liefert die Menschheit so viel Müll, aus dem sich wunderbare Abbilder konstruieren lassen, wie spätestens 2010 der Dokumentarfilm „Waste Land“ zeigte. Mit Kamera unterm Arm begleitete Lucy Walker Vik Muniz, der gezielt Mülldeponien in der Nähe von Rio de Janeiro aufsuchte, um gemeinsam mit den Müllsammlern Kunstwerke zu schaffen. Die Basis für die Motive bildeten Fotoaufnahmen der Müllsammler selbst. Jedoch wurden die Bilder nicht mit Pinsel und Farbe umgesetzt, sondern mit Altmetallen, Altkleidern, Plastik und weitere Dingen, die Vik in den Müllbergen Brasiliens finden konnte. Regisseurin Walker wollte mit ihrer Dokumentation nicht nur dem Publikum ein atemberaubenden Kunstprojekt präsentieren, vielmehr die Zuschauer für die Lebenssituation der Müllsammler zu sensibilisieren. Sehenswert!

Porträt Beethoven von Iri5Ebenso sehenswert finde ich die Werke von Erika Iris Simmons, auch bekannt als iri5. Hier passt Material genauso perfekt zum Motiv wie in den Werken von Muniz: Iri5 hat 2010 bekannte Musikidole aus Magnetbändern alter Musikkassetten (s. Fotogalerie oben) reproduziert. Tapes sind jedoch nicht das einzige Material mit dem die Künstlerin werkelt. So werden auch Notenblätter mit einem Skalpell zu einem Abbild Beethovens zurecht geschnibbelt.

Selbstporträt von Mary Ellen Croteau Selbstporträt von Mary Ellen Croteau aus Verschlusskappen von Plastikflaschen, via demilked.

 

Weniger mit Müll, mehr mit Naturalien gestaltet Hong Yi aka Red ihre Porträts. Seit 2012 das Video des taiwanesischen Popstars Jay Chou durchs Netz schoss, indem Red eine Leinwand sprichwörtlich durch den Kaffee zieht, sieht man regelmäßig Werke von Red. Mal gestaltet sie kleine Landschaften aus Gemüse, drückt die Farbe mit einem Basketball auf die Leinwand oder porträtiert Jackie Chan aus 64.000 Essstäbchen.

Müll ist gekommen, um zu bleiben.

Ob Schrauben oder Nägel, CDs oder Puzzleteile – immer häufige wird über wunderbare Porträts aus Materialien, für die sonst niemand mehr Verwendung findet berichtet. Falls du ein solches Kunstwerk entdeckt hast, freue ich mich über jeden sachdienlichen Hinweis via Pinterest oder als Kommentar unter diesem Beiträg.

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Anmerkungen zur Fotogalerie
Nagelporträt von Kumi Yamashita
Filmmotiv von Waste Land (Wer ihn noch nicht kennt, gucken, gucken, gucken!)
Magnetband-Portät John Lennon von iri5

Minus 1: Tag 21 – Adieu Nerds und bis bald.

Was? Huuuuu, adieu Nerds. Auf bald! Ja, diese Trennung fällt mir wahrhaftig nicht leicht, aber heute landen meine MOO Cards mit der massenNERDer und der -NERDerin, dem selbstNERDer und dem frauenNERDer im Altpapier.

Woher? 2009 habe ich die NERDs (wohnhaft in NERDrhein-Westfalen) ins Leben gerufen und mit ihnen und ihren Anhängern einige Dinge unternommen, an die ich gerne zurückdenke. Um Interessierten im Vorbeigehen das Projekt mit auf den Weg zu geben, habe ich die Rückseite meiner Visitenkarten mit NERDs versehen.
Warum? Mit meinem Umzug vom Ruhrpott in die Domstadt stimmen die Daten auf den MOO Cards verständlicherweise nicht mehr und auch ist es um nomnomnomRUHR* seither ruhiger geworden.
Wohin? Vier der Charakter behalte ich. Die restlichen Karten landen im Altpapierkörbchen.

Minus 1: Tag 5 – Karten einer Ausstellung

Was? Am fünften Tag möchte ich mich von insgesamt drei recht hübsche Karten mit den Texten „What comes around – goes around“, „Never give up“ und „Man sollte nicht jedes Märchen glauben“ trennen.

Woher? Die Karten habe ich nach dem foursquareCamps im Januar 2014 im Dortmunder U* mitgenommen. Die Karten waren ein kleines Souvenir der Ausstellung „Moving Types“, die parallel dort stattgefunden hat.
Warum? Eigentlich, wie gesagt EIGENTLICH, fand ich die Motive echt nett und wollte sie irgendwo im Flur aufhängen. Nun ist fast ein Jahr vergangen. Die Karten standen willkürlich auf einem Regal und staubten seither gemächlich vor sich hin. Und „nett“ reicht bekanntlich ja nicht.
Wohin? Abgesehen von der Funktion als Staubfänger, finde ich für die Karten keinerlei Verwendung mehr. Daher habe ich sie heute an den Altpapiercontainer verfüttert. Guten!

*) Die mehrfach ausgezeichnete Ausstellung war (mal so nebenbei bemerkt) ansonsten sehr interessant.

Trailer der  Ausstellung „Moving Types“ des HMKV Dortmund

‚Moving Types' ist multimedial und interaktiv, spiegelt Zeitgeist und Medienwelt sowie deren Veränderungen, bringt Design nicht nur inhaltlich auf den Punkt, sondern auch durch sein avantgardistisches Ausstellungskonzept. 

www.moving-types.de

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